Grätzlrad-Betreiber:in werden

Das Grätzlrad ist im Wesentlichen eine Webplattform, wo engagierte Vereine und Unternehmen Transportfahrräder kostenfrei zur Verfügung stellen. Es gibt 2 Möglichkeiten, als Betreiber:in am Programm teilzunehmen.

1. Ein bestehendes Lastenrad anbieten

Steht ein Lastenrad schon meistens unbenutzt bzw. sollten die Förderungskriterien zu aufwändig ausschauen, gibt es die Möglichkeit, als „Grätzlrad-Partner“ teilzunehmen, und mehr Spielraum in den Bedingungen (vom Lastenradtyp bis hin zum Design und zu geringen Ausleihzeiten) zu gestalten. Einfach Kontakt aufnehmen!

2. Ein neues Lastenrad fördern lassen

Nach 2017 und 2020 läuft vom 2022 bis 2026 die dritte Welle der Grätzlrad-Förderung. Vereine und Unternehmen können ihr Konzept via Formular einreichen. Nach den Fristen am 31. Mai und am 31. Oktober werden die Bewerbungen ausgewertet und ein Kontingent an förderwürdigen Konzepte ausgewählt.

Die geförderte Lastenräder müssen größere Vorderlader (Typ „Bakfiets“, nicht „Longtail“) sein, mit Transportkiste und Kindergurte. Ob das Rad einspurig oder mehrspurig ist, mit Elektro- oder Muskelantrieb, ist jedem einzelnen Betreiber überlassen. Für die Folierung muss die Kiste aus einem glatten Material (Kunststoff, Holz, Metall ja, aber z.B. kein Stoff) sein. Das Design, wenig verändert seit 2017, besteht aus einem Smiley auf „Fahrrad Wien“-Brandingfarben-Hintergrund und einem Eckplatz für das Betreiber:in-Logo.

Die maximale Fördersumme beträgt €4000, bis 100% des Nettopreises (MWSt. werden nicht von der Förderung erstattet), und besteht nur aus einem Lastenrad plus Zubehör zur Kinderbeförderung (Sitzbank und Gurte – ja; Regendecke, Schloss, bessere Bremsen, ein zweites Fahrrad – nein).

Abstellplätze

Auch wenn es nicht gerade fährt, wirbt das Grätzlrad im öffentlichen Raum. Das Rad kann bei einem Radständer oder in der Parkspur abgestellt werden. Bei Schlechtwetter und über Nacht ist drinnen bequemer.

Stellenweise werden Lastenrad-Abstellplätze von der MA28 angeschafft. Standorten können nicht direkt von den Bürgern beantragt werden, sondern über die jeweiligen Bezirke.

Versicherung

Das Lastenrad gehört dem jeweiligen Verein oder Unternehmen, Kosten können weder für Reparatur noch für Versicherung übernommen werden.

Durchschnittlich wird ein Grätzlrad von 120 verschiedene Personen im Jahr entlehnt. In Anbetracht dessen sind die Kosten einer Versicherung (ca. € 200) empfehlenswert. Vielleicht übernimmt die Hausversicherung das Fahrrad günstig im bestehenden Vertrag?
Sonst ergibt eine online Suche nach „Lastenrad Versicherung“ gute Ergebnisse, u.a. der Radlobby-Ratgeber und eine Vergleichsseite.

Wie läuft eine typische Entlehnung im Alltag

1. online Buchung

Eine Anfrage über die Webplattform löst 2 eMails aus:

  • die Nutzerin sieht, dass ihre Anfrage geklappt hat
  • der Betreiber erhält die Kontaktdaten, gewünschte Uhrzeiten und sonstige Anmerkungen; dann kann die Buchung bestätigt oder abgelehnt werden

Diese Rückmeldung löst nochmal 2 eMails aus:

  • der Nutzer erfährt, dass die Buchung bestätigt oder abgelehnt wurde
  • die Betreiberin erhält einen Kalendereintrag (im Format .ics)

2. Ausgabe

  • Formular unterschreiben lassen, € 50 Kaution nehmen und eine Kopie eines Lichtbildausweises (in Papierform oder als Foto) machen.
  • kurze Einschulung: Schloss, Schlüssel, ggf. Akku / Ladegräte zeigen und erklären
  • nochmal die vereinbarten Rückgabezeiten abklären

3. Rückgabe

  • das Rad prüfen
  • Schloss, Schlüssel, ggf. Akku / Ladegräte zurücknehmen
  • wenn alles in Ordnung ist: € 50 Kaution zurückgeben und Formular unterschreiben lassen
  • schauen, dass das Rad für die nächste Entlehnung fertig ist, ggf. Akku aufladen